Ferrit ist ein magnetisierbarer, raumzentrierter Gefügebestandteil
mit diverser chemischer Zusammensetzung. Ferrit bildet sich bei der Erstarrung
des Stahls oder durch Umwandlung aus Austenit oder Sigma-Phase. Alpha- und Delta-Eisen
sind beide kubisch raumzentriert. Im Gefüge von austenitischen Chrom-Nickel
und Chrom-Nickel-Molybdän-Stählen ist zuweilen ein gewisser Ferritanteil
feststellbar. Er ist abhängig von der chemischen Zusammensetzung und von der
Wärmebehandlung. Die teilweise Umwandlung des Austenits in Ferrit lässt
sich durch eine auftretende Magnetisierbarkeit nachweisen. Bei den molybdänhaltigen
Stahlsorten ist häufig mit einer leichten Magnetisierbarkeit zu rechnen, ohne
dass dadurch die Festigkeitseigenschaften oder die Beständigkeit gegen Korrosion
ungünstig beeinflusst werden. Werden die Stähle geglüht und abgeschreckt
(Lösungsglühen), so wandelt sich das Gefüge wieder restlos in Austenit
um und die Magnetisierbarkeit verschwindet.
In austenitischen Schweißgüten wird ein bestimmter Anteil Delta-Ferrit
angestrebt um die Neigung zur Heißrissigkeit zu vermindern. Ein Material
ohne Delta-Ferrit läßt sich bei erhöhten Temperaturen schlechter
Warmumformen. Stickstoff im Stahl unterdrückt die Bildung von Delta-Ferrit.
Die nachfolgenden Untersuchungen und Gefügeaufnahmen
wurden an folgenden Werkstoffen vorgenommen.
1.4307 ( X2CrNi18-9 )